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Die Zukunft gehört flexiblen Experten – warum Unternehmen ihre Personalkosten neu denken müssen!

March 6, 2025

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Stefan Schulz

In Zukunft werden Menschen mit Unternehmen arbeiten, um etwas zu erreichen – aber nicht zwangsläufig für Unternehmen arbeiten.

Vor rund 20 Jahren habe ich im FOCUS folgenden Satz gelesen:

"InZukunft werden Menschen mit Unternehmen arbeiten, um etwas zu erreichen – aber nicht zwangsläufig für Unternehmen arbeiten."

Heute sind wir hier auf jeden Fall angekommen!

Was früher unvorstellbar war, ist heute für viele Menschen Realität. Immer mehr entscheiden sich für eine selbstständige Tätigkeit, sei es als Freelancer, Berater oder Spezialist. Ein Blick auf die Influencer-Branche reicht, um zusehen, wie sich völlig neue Berufsfelder entwickelt haben – Berufe, die es vor 20, ja sogar vor 10 Jahren noch nicht gab.

 

Doch während neue Berufswege entstehen, gibt es gleichzeitig eine bemerkenswerte Entwicklung: Die Zahl der Selbstständigen in Deutschland ist heute geringer als vor 20 Jahren. Im Jahr 2012 gab es einen Höchststand von etwa 4 Millionen Selbstständigen, während es 2022 nur noch knapp 3,6 Millionen waren. Was steckt dahinter?

 

Warum gibt es weniger Selbstständige als früher?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich weniger Menschen für die Selbstständigkeit entscheiden:

- Strengere Regelungen zur Scheinselbstständigkeit – Viele Freiberufler mussten in Festanstellungen wechseln, weil Unternehmen rechtliche Unsicherheiten vermeiden wollen.

- Festanstellungen sind attraktiver geworden – Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und bessere Gehälter machen es einfacher, auch als Angestellter ein angenehmes Arbeitsleben zu führen.

- Hohe Sozialabgaben und Bürokratie – Selbstständige müssen sich selbst um Kranken- und Rentenversicherung kümmern, was oft teurer ist als in einer Festanstellung.

- Wirtschaftliche Unsicherheiten – Die Finanzkrise 2008, die COVID-19-Pandemie und steigende Lebenshaltungskosten haben viele Solo-Selbstständige zurück in Festanstellungen gedrängt.

 

Kurz gesagt:

Die Hürden für Selbstständige sind größer geworden, während Festanstellungen bequemer und sicherer wirken.

 

Doch genau dieses Modell könnte bald kippen.

 

Ein Ruder 8er in dem drei Personen fehlen. Ein Synonym dafür, dass Unternehmen sich teure, festangestellte Spezialisten zukünftig immer schlechter leisten können und auf Fractional oder Interim Experten zürückgreifen müssen.
Bildquelle - Canva Pro Teamlizenz - 99857783 - pixabay

Das Problem: Unternehmen können sich teure Spezialisten in mehrfacher Ausführung immer schlechter leisten.

Spezialisierung ist heute essenziell – doch sie hat auch ihren Preis. Hochqualifizierte Fachkräfte sind teuer, und viele Unternehmen kommen an ihre finanziellen Grenzen.

Die steigenden Gehälter, höhere Lohnnebenkosten und Sozialabgaben sowie wirtschaftliche Unsicherheiten führen dazu, dass Unternehmen Spezialisten immer seltener in Festanstellung halten können. Es gibt jedoch zwei mögliche Konsequenzen:

 

Die Gehälter für Spezialisten werden sinken.

Unternehmen werden versuchen, die Kosten zu drücken – entweder durch niedrigere Gehälter oder durch weniger attraktive Zusatzleistungen. Wer sich darauf verlässt, dass der Markt seine Expertise immer gut bezahlt, könnte bald eine böse Überraschung erleben.

 

Spezialisten-Jobs werden gekürzt oder ausgelagert.

Wenn Unternehmen die Personalkosten nicht mehr tragen können, bleibt nur die Möglichkeit, Positionen abzubauen oder externe Lösungen zu finden.

 

Und was macht der Spezialist dann?

Ein Spezialist denkt über seine berufliche Zukunft nach. Bleibe ich festangestellt und akzeptiere schlechtere Bedingungen oder wage ich den Schritt in die Selbstständigkeit?
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Die drei möglichen Wege für Spezialisten

1. Verbleib im Unternehmen – mit sinkender Motivation

Wer bleibt, muss sich mit geringerer Bezahlung begnügen oder sich damit abfinden Aufgaben umzusetzen, die nicht der Spezialisierung entsprechen und weniger motivierend sind. Ohne Investition in Weiterbildung oder Neu-Spezialisierung droht Demotivation – und irgendwann die Erkenntnis, dass man in einer Sackgasse steckt.

2. Wechsel zu einem anderen Unternehmen – bis esauch dort schwierig wird

Die Hoffnung, dass ein neuer Arbeitgeber bessere Bedingungen bietet, kann trügen. Wenn der Druck auf Unternehmen steigt, kann Job-Hopping nur eine kurzfristige Lösung sein. Zudem wird Loyalität immer weniger belohnt – es zählt, wer am meisten Profit bringt.

 

3. Selbstständigkeit als Fractional oder Interim Expert

Wenn Unternehmen Spezialisten nicht mehr dauerhaft beschäftigen können, werden sie auf flexible Modelle ausweichen müssen. Fractional Work und Interim-Lösungen sind die logische Konsequenz.

Ein freiberuflicher Spezialist, der als Fractional oder Interim Experte mit mehreren Bällen jongliert. Ein Synonym dafür, dass ein Mensch, der als freiberuflicher Spezialist arbeitet glücklicher in seinem Tun ist.
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Für den Spezialisten bedeutet das: Wer frühzeitig lernt, sich selbst zu vermarkten und seine Expertise mehreren Unternehmen anzubieten, hat einen entscheidenden Vorteil. Statt darauf zu warten, dass ein Arbeitgeber ihn braucht, kann er seine Dienstleistungen aktiv anbieten – zu den eigenen Bedingungen.

Natürlich birgt die Selbstständigkeit Risiken:

Soziale Absicherung muss eigenverantwortlich organisiert werden.

- Selbstmarketing und Networking sind essenziell, um sich erfolgreich am Markt zu positionieren.

- Finanzielle Schwankungen gehören dazu – es gibt Monate mit hohen und Monate mit niedrigen Einnahmen.

 

Doch gleichzeitig bietet sie enorme Chancen:

- Bessere Bezahlung für spezialisierte Expertise Unternehmen sind bereit, für spezialisiertes Wissen gut zu zahlen.

- Flexibilität – Man entscheidet selbst, wann und für wen man arbeitet.

- Steuerliche Vorteile – Weiterbildungskosten und andere Ausgaben sind absetzbar.

- Weniger Abhängigkeit von einem Arbeitgeber – Wer mehrere Kunden hat, steht stabiler als jemand, der von einem einzigen Unternehmen bezahlt wird.

 

Fazit: Das Fenster für den Wandel steht offen – aber nicht für immer

Lange Zeit war die Selbstständigkeit rückläufig – doch die Zeichen stehen auf Veränderung.

Unternehmen stehen unter Druck, ihre Personalkosten effizienter zu gestalten. Hochbezahlte Spezialisten in Festanstellung sind für viele Unternehmen bald ein Luxus, den sie sich nicht mehr leisten können oder wollen. Wer sich frühzeitig auf diese Entwicklung einstellt, kann als First Mover von der kommenden Welle profitieren – bevor der Markt mit unfreiwillig Selbstständigen überschwemmt wird.

 

Die Frage ist:

Willst du deine Zukunft aktiv gestalten – oder darauf warten, dass deinArbeitgeber entscheidet, was mit dir passiert? 

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